Friday, December 12, 2014

Der Vergleich von Bitcoin mit der Dotcom Blase

Immer wieder liest man auf diversen Seiten über den Vergleich von Bitcoin mit der Dotcom-Blase oder der Tulpenmanie als Hinweis darauf, dass es bald nur noch bergab gehen kann.
Da es meiner Ansicht nach offensichtlich sein müsste, dass ein Vergleich von Tulpenzwiebeln und Bitcoin nur hinken kann, kläre ich nur den verhältnismäßig verständlichen Vergleichs mit der Dotcom Blase. 
Zunächst einmal sieht man bereits einen Unterschied an den Kursverläufen. 

Betrachtet man sich den logarithmischen Verlauf vom NASDAQ als Stellvertreter für die Dotcom-Blase, sieht man, dass sein Kursverlauf über viele Jahre hinweg gestiegen ist. Der Preisanstieg war aber durch den Fortschritt auch begründet. Zwischen 1976 und 1995 ist ein Bilderbuchwachstum zu sehen, welches eine Gerade mit dem Kursverlauf ab 2005 (nach dem Crash) bildet. Eine Blase entstand eigentlich erst gegen 1996 als der Anstieg steiler wurde und die Korrekturen immer geringer ausfielen.

NASDAQ logarithmisch (mebfaber.com/2006)

Logarithmisches Wachstum ist völlig normal. Eine Blase ist nur durch übertriebenes Wachstum initiiert, welchem dann ein Crash mit meist übertriebenen Verkäufen folgt.

Verlauf einer Blase (propagandafront.de)

Sieht man sich in Hinblick darauf den kompletten logarithmischen Verlauf vom Bitcoinpreis seit Ende 2010 an (davor war er wertlos), ist hier aktuell im Vergleich zum restlichen Verlauf nichts von so einem übertriebenen Wachstum zu sehen. Stattdessen befinden wir uns eigentlich bereits an einem verhältnismäßig niedrigen Punkt.


Bitcoin Preis seit 2009
Natürlich wird so ein Wachstum meist durch (kleinere) Blasen angetrieben. Dies war aber auch im Nasdaq der Fall und ist Teil eines gesunden Wachstums. Zwischen 1980 und 1992 sind einige solcher "Bläschen" zu sehen. Überhaupt gleicht der Nasdaq in diesem Bereich dem Verlauf von Bitcoin sehr stark. Der Kurs war damals durch Innovation und die Akzeptanz neuer Technik bzw. mehr Anwender getrieben. Das selbe erleben wir heute beim Bitcoin.

Allerdings wird ein anderer großer Unterschied deutlich, wenn man sich mal die Einheiten genauer ansieht. Der Kurs verläuft bei Bitcoin nämlich um Einiges steiler:
Innerhalb von nur 4 Jahren ist der Wert von 10 Cent auf aktuell etwa 350 $ gestiegen. Das sind 3500 mal so viel! In der selben Zeit hat es der Nasdaq selbst in der Blasenphase zwischen 1996 und 2000 gerade mal von ca. 500 auf ca. 3000 geschafft und sich somit "nur" versechsfacht. Auch wenn man sich die Einzelwerte ansieht wird das Bild nicht anders. Selbst Microsoft hatte in dieser Zeit "nur" einen Kursgewinn von 7 auf 58 was etwas mehr als einer Verachtfachung entspricht.

Als Begründung dafür kann ich nur nennen, dass es sich hier um ein extrem wertvolles "Gut" handeln muss. Der Nasdaq hatte etwa ein 20-jähriges Wachstum, bis die Akzeptanz der Technik so hoch war, wie sie nun ist. Der Bitcoin ist gerade mal 5 Jahre alt und lernt gerade mal laufen. Wie kann man erwarten, dass nach dieser kurzen Zeit bereits das obere Ende der Fahnenstange erreicht sein soll?
Auch wenn der Kursanstieg sehr stark ist, ist er begründet. Wir stehen hier schließlich voraussichtlich einer Reformierung des Geldsystems gegenüber.

Zum Abschluss möchte ich kurz erklären, woran man denn nun erkennen kann, wann man sich gerade in einer Blase befindet. Auch wenn das nichts mit Technologie und Fortschritt zu tun hat, sehen wir uns hierzu mal den Gold-Chart an:
Goldpreis (finanzen.net)

Wir sehen hier eine starke Blasenbildung bis ca. 2011. Eventuell wird der Kurs noch etwas fallen bis ca. 1000 um dann wieder weiter zu steigen (oder vielleicht auch direkt steigen). Im nachhinein ist es immer schön offensichtlich, dass es sich um eine Blase gehandelt hat, weil man es am Kursverlauf schön sieht. Wenn man nur den Kurs bis 2011 ansieht kann man es zwar erahnen, ein besseres Indiz bietet hier jedoch die Presse.

Bis 2011 wurden die Nachrichten über den Goldpreis stetig mehr. Es stand in der Bildzeitung und die Internetseiten waren überfüllt mit Werbungen von Goldverkäufern. Die breite Masse ging zum Goldhändler. Am Ende erzählte mir sogar eine alte Dame ohne Investmenterfahrung oder zur Verfügung stehendes Kapital, sie wolle jetzt etwas Gold kaufen. Das sollte für jeden ein Signal sein!
Von Bitcoin hält sie bisher gar nichts. Also ein gutes Zeichen ;)

Wednesday, February 26, 2014

Bitcoin, wie hoch willst du noch?

Ich habe ja bereits in meinem Post zum Kursverlauf dargestellt, dass die Aufwärtstendenz vom Bitcoin vollkommen intakt ist. Die einzelnen Hypes und Crashes sind eine normale Entwicklung für etwas, was eigentlich einen viel höheren Wert darstellt, der sich jedoch erst entwickeln muss. Aber wie hoch kann der Bitcoin denn eigentlich noch steigen. Ist nicht bald Schluss?
Sehen wir uns nochmals den kompletten Kurs auf Mt. Gox - vor dem Absolutcrash, der mit dem Bitcoin auf anderen Börsen nichts mehr gemein hat - mit logarithmischen Skala an.

Bitcoin Mt. Gox 2010 - 2014

Man kann hier sowohl eine Gerade als auch eine leichte Kurve anlegen. Sollten Bitcoins verboten werden oder sich sonstige Besonderheiten ereignen, die dem Bitcoin schwer zusetzen, kann es natürlich sein, dass ein komplett anderer Weg eingeschlagen wird. Aber gehen wir einfach mal davon aus, der Bitcoin erlebt das Wachstum, das er eigentlich haben sollte. Er etabliert sich und es werden mehr und mehr Zahlungen darüber abgewickelt.
Ein wirkliches Endziel für diesen einfachen Fall ist aus dem Graphen trotzdem nicht herauszulesen. Selbst wenn es sich also um eine richtig schöne Kurve handelt, ist sie so leicht gekrümmt, dass uns diese kurze Zeit wenig über die tatsächliche Krümmung aussagt und wie der spätere Verlauf sein wird.
Mögliche Verläufe von Bitcoin (links unten vorheriger Graph)

Hier spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Es werden durch das Mining immer weniger Bitcoins erzeugt. Das könnte man theoretisch noch berechnen, da die Zeit der Münzgenerierung in der Software festgeschrieben ist. Es wird aber Bitcoin immer mehr und mehr genutzt und erfährt auch hierdurch einen Wertzuwachs, der jedoch nicht berechnet werden kann.

Um eine realistische Aussage über den Endwert machen zu können muss man hier einen anderen Weg gehen.

Der Vergleich mit Gold

Bitcoin ist ähnlich einem Rohstoff und kann deshalb mit dem Wert von Gold verglichen werden. Dieser Vergleich geht jedoch davon aus, dass Bitcoin auch die gleiche Beliebtheit wie Gold bekommt. Für Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel ist das nicht weit hergeholt, da auch dafür nur eine maximale Menge verfügbar ist.


Die kompletten Goldresverven belaufen sich auf ca. 170 000 Tonnen. Bei aktuellen Goldpreis von ca. 30000 € pro Kilo macht das einen Wert von ca. 5 Billionen Euro.


Die gesamte Menge der Bitcoins (maximal ca. 20 Millionen) müsste bei gleicher Beliebtheit dem Wert der gesamten Menge des Goldes entsprechen.


Ein Bitcoin wäre im direkten Vergleich mit Gold also 250 Tausend Euro wert. Man könnte jetzt sagen, dass Bitcoin eine geringere Beliebtheit als Gold haben sollte, ich aber sehe das nicht so. Denn Bitcoin ist wesentlich einfacher als Zahlungsmittel zu benutzen als Gold und auch wesentlich leichter zu tauschen. Ausserdem ist es auch leichter zu "transportieren". Ich sehe Bitcoin also in einer anderen Liga spielen.

Der Vergleich mit Währungen

Da Bitcoin ein Zahlungsmittel ist, liegt der Vergleich mit anderen Währungen nahe. Für die Preisberechnungen gibt es dort die sogenannte Quantitätstheorie, die theoretisch auch auf den Bitcoin anwendbar ist.

M * V = P * Y

Hierbei gilt:
M  ist die Geldmenge
V ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
P ist das Preisniveau (was indirekt den Wert des Geldes wiedergibt)
Y ist das Handelsvolumen (in etwa das Bruttoinlandsprodukt)

Aus obiger Formel folgt:
P = M * (V / Y)

Man geht davon aus, dass V/Y innerhalb einer Währung konstant ist.
Daraus also folgt:
P = M * c

Das Preisniveau ist somit direkt proportional zur Geldmenge. Der Wert der Währung ist daher indirekt Proportional zum Geldmenge, da Erhöhung des Preisniveaus indirekt einer Wertverringerung der Währung entspricht.
Angenommen, man würde den Euro nun vollständig durch den Bitcoin ersetzen, und alle Zahlungen darüber abwickeln, würde sich nur der Name der Währung und die Geldmenge ändern. Hier eine Grafik der Geldmenge des Euro:
Geldmenge Euro bis 2007 (Bild von Wikipedia.com)

Die Geldmenge in Euro ist aktuell ca. 10 Billionen €. Gehen wir davon aus, dass dieses Szenario des Ersetzens Eintritt wenn bereits alle Bitcoins gemined wurden (wie vorher 20 Millionen).



Dieser Wert ergäbe sich wie gesagt, wenn man den Euro komplett mit dem Bitcoin ersetzen würde.
Würde man das selbe mit dem Dollar machen, käme ähnliches heraus, da die Geldmenge in Dollar etwa in der selben Höhe anzusiedeln ist (siehe Grafik).

Geldmenge Dollar bis 2011 (Bild vonWikipedia.com)


Da der Bitcoin weltweit eingesetzt werden kann und wird, hat er theoretisch das Potential alle Währungen der Welt abzulösen. Dies ist natürlich zunächst mal unwahrscheinlich, aber wir wollen ja wissen, welchen Wert Bitcoin maximal haben kann und da müssen wir genau das als Ende der Fahnenstange betrachten.

Approximiert mit einer Hochrechnung kommt man auf ca. 50 Billionen Euro Geldmenge weltweit. Berechnet man den Bitcoin im Falle einer globalen Nutzung durch Ersetzung aller Währungen kommt man auf:


Dieser maximale Wert würde sich ergeben, würde der Bitcoin alle Währungen der ganzen Welt ablösen und alle Zahlungen würden nur über Bitcoin gemacht werden. Dies ist jedoch fast unmöglich.
Es ist zwar durchaus wahrscheinlich, dass Cryptowährungen irgendwann mal andere Währungen komplett ablösen, wenn die Welt reif dafür ist, aber Bitcoin wird sich höchst unwahrscheinlich als einzige Cryptowährung durchsetzen.

aktuelle Marktkapitalisierung nach http://coinmarketcap.com/

Sieht man sich den aktuellen Vergleich der Marktkapitalisierung an, fällt auf, dass Ripple, Litecoin und andere bereits Bitcoin auf den Fersen sind. Gehen wir aber mal davon aus, dass Bitcoin zumindest 40% des Marktanteiles behalten kann. Das sollte für einen Vorreiter machbar sein. Dann ergäbe sich für den Fall der kompletten Verdrängung der bisherigen Währungen ein Wert von ca. 1 Million Euro (40% von 2,5 Millionen) pro Bitcoin.
Dieses Szenario könnte meiner Ansicht nach vielleicht schon in 10 Jahren eintreten, falls sich nicht Regierungen wie China komplett sperren und immer weiter verbieten.
Natürlich ist zu diesem Zeitpunkt dann ein Euro wohl keinen aktuellen Euro mehr wert.
Deshalb vergleiche ich das mit dem aktuellen Goldpreis von ca 1000 €, und sehe einen Bitcoin in langfristiger Zukunft mit dem Wert von ca. 1000 Feinunzen Gold.




Thursday, February 20, 2014

Wie endet das Mt. Gox Debakel?

Die Trading Börse Mt. Gox war lange Zeit die wichtigste Börse im Bitcoin Trading. Nach aktuellen Ereignissen sieht es so aus, als ob wir die Börse vor einem Untergang sehen. Aber ist das wirklich der Fall?
Natürlich sieht der Chart im Vergleich zu anderen Börsen tatsächlich nicht sehr erfreulich aus.

Vergleich Mt.Gox mit BitStamp September 2013 - Februar 2014

Aber die Börse selbst ist von diesem Kurs nicht direkt betroffen sondern vorwiegend ihre Nutzer. 
Im Gegenteil: Die Börse hätte, da sie die Software kontrolliert, sogar Möglichkeiten dieses Szenario auszunutzen. Sehen wir uns mal die Möglichkeiten an, die man nutzen könnte, unabhängig davon, ob es tatsächlich gemacht wurde. Die rechtliche Lage dieser Möglichkeiten kann ich nicht abschätzen, ich kann mir aber vorstellen, dass das nicht allzu problematisch ist.

Szenario 1

Im Januar kostet der Bitcoin auf Mt. Gox erstmal 100 $ mehr. Auslöser waren Auszahlungsverzögerungen, wodurch die Nutzer unruhig wurden und ihr Geld in Bitcoins umtauschten, um es über Bitcoin-Auszahlungen aus der Platform zu bringen. Wie könnte man das ausnutzen?

Hat die Börse etwas Bitcoins zur Verfügung, kann sie problemlos diese zu überteuerten Preisen auf ihrer eigenen Platform in Geld umwandeln. Die Auszahlungsverzögerungen müssen ja aufs eigene Bankkonto nicht unbedingt gelten...
Dann kauft man sich damit einfach auf einer anderen Trading-Platform Bitcoins mit Normalpreis, transferiert sie und verkauft sie wieder auf der eigenen Platform zu höherem Preis.
Die Gewinnspanne ist mit 800 zu 900 zwar vergleichsweise gering aber man könnte einiges draus machen.
Am Schluss wandelt man seine Bitcoin möglichst komplett in Geld um um gerüstet zu sein für...

Szenario 2

Im Februar fällt der Bitcoin-Preis auf Mt. Gox auf einen Bruchteil des gängigen Wertes auf anderen Börsen.
Auslöser ist die komplette Sperrung der Bitcoin-Auszahlungen. Was könnte man hier machen?

Selbes Spiel nur umgekehrt. Man kauft für sein komplettes Geld Bitcoins um sie auf einer anderen Platform für ein Vielfaches zu verkaufen. Zum Stand des Artikels haben wir einen Wertunterschied von knapp 5:1, was eine beachtliche Rendite darstellt.

Auszahlungen von Bitcoins sind gesperrt?
Da kann man doch sicher ne Ausnahme machen. Merkt doch keiner :-)

Aber was ist mit der Transaction Malleability?

Ja, in der Tat ist hier ein Problem vorhanden und Mt.Gox wird aller Wahrscheinlichkeit auch tatsächlich davon betroffen sein. Durch die Transaction Malleability war es möglich, Bitcoins abzuheben diese aber danach trotzdem noch (ein zweites mal bei Mt. Gox) zu besitzen. Es ist also möglich, dass Mt. Gox einiges an Geld verloren hat und insolvent ist bzw. war.

Vor allem das Szenario 2 würde hierbei sicher helfen.
Sind beispielsweise wirklich zehntausende von Bitcoins falsch ausbezahlt worden und doppelt vorhanden, kann Mt. Gox diesen Überschuss mit entsprechendem Budget (auch auf Kredit) komplett aufkaufen und natürlich gleich etwas mehr kaufen, weil die Auslagen ja irgendwie gedeckt werden müssen. Dafür braucht man nur genug Geld. Hoffen wir also, dass sie von der Bank welches bekommen.

Spekulation
Alles in allem glaube ich kaum, dass Mt. Gox mit Pauken und Trompeten Pleite gehen wird. Japaner haben ihren Stolz und kämpfen bis zum Schluss. Eine Niederlage würde Gesichtsverlust bedeuten, was inakzeptabel ist. Sieht man sich die letzten Tage des Charts auf Mt. Gox an, sieht man auch dass beispielsweise um 250 $ vermehrt größere Kauforder vorlagen, die den Kurs stützten.
Diese Order können aber natürlich auch von anderen Tradern kommen.

Mt. Gox 18. - 20. Februar 2014

Kann ich das ausnutzen?

Achtung! Dies ist keine Kaufempfehlung! Bitcoin Handel ist ein hochspekulatives Geschäft und man kann in kürzester Zeit sein komplettes Vermögen verlieren.

Man kann das ausnutzen gesetz dem Fall, Mt. Gox fängt sich wirklich wieder. Natürlich kann das auch in die Hose gehen und das Geld ist weg! Aber will man hier investieren gibt es 2 Möglichkeiten.

1. Man legt direkt ein Konto bei Mt. Gox an und kauft Bitcoins. Dann muss man warten, bis die Auszahlungen wieder freigeschalten werden (wenn sie jemals freigeschalten werden).
Nachteil: Wenn man noch nicht angemeldet ist, dauert es ewig sich freischalten zu lassen und Geld zu überweisen.
Vorteil: Maximaler Discount

2. Man meldete sich auf dieser Börse an und tradet sie hier: https://bitcoinbuilder.com/
Vorteil: Man benötigt keinen eigenen Account bei Mt. Gox
Nachteil: Der Discount ist etwas geringer (Beispielsweise 0,35:1 statt 0,22:1)

Leider hat man nicht die Möglichkeit - wie die Börse selbst theoretisch hätte - nach dem Kauf die Bitcoins zu transferieren zu Geld zu machen um dann noch mehr zu kaufen. die Möglichkeit ist nur einmalig und beschränkt auf das jeweilige Budget, das man komplett verlieren kann. Ich persönlich habe ein paar günstige Bitcoins gekauft. Mal sehen, was daraus wird.

Nachtrag 26.02.2014:
Ich habe die finanziellen Probleme wohl etwas unterschätzt. 
Mt. Gox wird aber voraussichtlich ein Rebrandig zu Gox erfahren und voraussichtlich ab April wieder live gehen. (siehe http://www.golem.de/news/bitcoin-geleakte-dokumente-belegen-massiven-diebstahl-bei-mtgox-1402-104774.html)
Wenn die Community nicht allzuviel zuviel Druck macht, kann sich Mt. Gox also tatsächlich wieder erholen.

Nachtrag 27.02.2014:
Ich kann diese ganze Hysterie nicht verstehen. Der Preis auf Bitcoinbuilder für einen GoxBTC ist teilweise auf unter 5% gesunken.
Rechnet man hoch, wären aus den 700000 fehlenden BTC nur noch 70000 (ca. 21 Millionen Euro) geworden, was für einen Investor ein Schnäppchen ist, wenn er dann den größten Teil der Börse sein Eigen nennen darf. Man überlege, Whatsapp kostete 19 Milliarden Dollar! Nach einem Rebranding sollten die Kunden auch relativ sicher neues Vertrauen gewinnen.

Wednesday, February 19, 2014

Bitcoin Kursverlauf

Bitcoins haben seit ihrem Start eine beachtliche Rally hinter sich. Aktuell sieht es allerdings so aus, als ob sich der Kurs negativ entwickelt. Aber ist das wirklich so?

Sehen wir uns doch dazu einfach mal den kompletten Kursverlauf auf einer logarithmischen Skala an.

Bitcoin Kurs in $ logarithmisch 2010 - 2014

Man sieht sofort, dass ein solcher Crash, wie wir ihn aktuell haben, bereits mehrmals vorgekommen ist. Der Aufwärtstrend ist jedoch vollkommen intakt.
Sehen wir uns die Crashs genauer an, lässt sich ein Schema feststellen, das sich immer wieder wiederholt. 


Crash 2010
Crash 2011

Crash Anfang 2013

Crash Ende 2013

Der Kurs läuft über längere Zeit stabil und irgendwann gibt es einen Hype. Dieser wird meist durch die Medien verursacht bzw. es werden neue Geschäftsfelder eröffnet. Der Kurs steigt immens an bis er sich etwa verzehnfacht. Die Community realisiert dann den enormen Zuwachs und verliert etwas das Vertrauen, was zum Crash führt. Dies wird meistens noch durch Medien geschürt, da genau zu dieser Zeit vermehrt Probleme mit der Software auftreten. Dies ist zurückzuführen auf durch die Medien aufmerksam gewordene neue Teilnehmer, die das Transaktionsvolumen erhöhen und etwaige Hack-Angriffe unternehmen.
Der Crash lässt den Kurs aber nie auf den Wert vor dem Hype zurückfallen und der Bitcoin stabilisiert sich meist irgendwo in der Mitte auf wesentlich höherem Niveau als vor dem Hype. Dort bleibt er dann wieder für längere Zeit, bevor wieder zum nächsten Hype angesetzt wird.

Dem Aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass bis auf den letzten alle Charts die Werte von der Traingplatform Mt. Gox nutzen. Das liegt daran, dass mir von anderen Tradingplatformen keine so alten Werte vorlagen, da sie noch nicht existierten. Der letzte Chart von Mt. Gox tanzt jedoch etwas aus der Reihe da Mt. Gox zur Zeit Probleme mit ihrer Software hat. Dies hat zur Folge dass deren Kurs etwa auf der Hälfte des normalen Kurses angesiedelt ist und dem Schema daher scheinbar nicht mehr folgt.

Mt. Gox Crash Ende 2013

Was nun aus Mt. Gox wird, da wird viel spekuliert. Meiner Meinung nach sollte Mt. Gox bald in der Lage sein, das Problem zu beheben, aber wer weiß...
Grundsätzlich hat der Kurs ja nur indirekt mit dem Problem zu tun, da er auf anderen Börsen nun vergleichsweise stabil verläuft.

Natürlich lässt auch der Chart von Bitstamp am Schluss etwas an dem Schema zweifeln, man darf jedoch nicht vergessen, dass wir uns eventuell noch in der Stabilisierungsphase befinden. Meine Spekulation für den weiteren Kursverlauf sieht in etwa so aus.


kurzfristige Kursspekulation (keine Kaufempfehlung!)

Der Kurs sollte sich wohl etwa bei 800 $ stabilisieren und gegen Mitte oder Ende des Jahres, vielleicht auch erst nächstes Jahr zu einer weiteren Rally ausholen, bei der wir dann wohl bei etwa 5000 $ landen werden. Wo das absolute Endziel liegt werde ich in einem nächsten Artikel erläutern.

Nachtrag 26.02.2014:
Nach aktuellem Chart überdenke ich meine Spekulation, da sie vielleicht zu optimistisch war. Im worst case kann es durchaus sein, dass wir noch bis 300 $ oder mehr fallen um uns dann beispielsweise bei 500 $ zu stabilisieren. Das würde also dem Schema immer noch entsprechen.